
Schon Paracelsus wusste: Die Dosis macht das Gift. Hier ein verlockendes Häppchen, da ein unwiderstehliches Schlückchen, dort ein verzaubernder Bissen – das reichhaltige Angebot verleitet dazu, eher den Begierden des Gaumens als den Warnungen der Waage Aufmerksamkeit zu schenken.
Weil in jedem Bissen pure Energie steckt und der Körper nichts verschwendet, wird diese Energie entweder sofort verbraucht oder für schlechte Zeiten eingelagert. Unser bewegungsarmer Lebensstil verbraucht sehr wenig Energie und damit lagert der Körper die meisten Nährstoffe für später ein.
Diese Einlagerungen werden an Fettpölsterchen erkennbar, aber auch innerhalb der Körperzellen werden Reserven gebildet, um bei Nahrungsmangel schnellen Zugriff auf Energie zu haben. Tritt kein Nahrungsmangel ein, vermehren sich Fettpölsterchen und Zelleinlagerungen bis das Wohlbefinden schwindet und der Wunsch nach einer Umkehr dieser Prozesse aufkommt.
Oft werden die eingelagerten Nahrungsreserven als „Gifte“ bezeichnet und vermittels „Detox-Kur“ (aus dem englischen Detoxication, Entgiftung) sollen dann innerhalb einer Woche alle angehäuften Energiereserven abgebaut und als „Gift“ ausgeleitet werden. Allerdings gibt es keine verlässlichen Aussagen zum Kurerfolg von Detox-Kuren. Gerade bei der namensgebenden Entgiftung fehlen belastbare Belege, welche Gifte tatsächlich ausgeleitet werden. Jedenfalls konnte die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bislang weder eine besondere Wirkung bei der Gewichtsreduktion noch bei der Ausleitung von Giften in klinischen Tests für Detox-Kuren bestätigen.
Tatsächlich lassen sich die in unseren etwa 75 Billionen Körperzellen fest verankerten Stoffwechselprozesse nicht so einfach überlisten. Um eingelagerte Nährstoffe nachhaltig abzubauen, sollte langfristiger geplant werden.
Die „Entgiftung“, um dieses irreführende Wort ein letztes Mal zu benutzen, kann sehr einfach über verringerte Nahrungsaufnahme und erhöhten Verbrauch durch mehr Bewegung erzielt werden. Mit jedem Bissen, den man vermeidet, gibt man dem Körper Gelegenheit, eingelagerte Reserven abzubauen. Erhöht man die tägliche Dosis an gesunder Bewegung, benötigt der Körper mehr Energie und wenn er im Magen nichts findet, greift er vermehrt auf eingelagerte Vorräte zurück, um Muskelmasse aufzubauen.
Neben dem Abbau von Fettgewebe spielt sich dabei innerhalb jeder einzelnen Zelle der Prozess der „Autophagie“ ab. Eingelagerte Nährstoffe werden von der Zelle verkapselt und danach von Enzymen direkt in der Zelle in sofort nutzbare Energie zerlegt. Autophagie ist damit der Schlüssel für die Befreiung der Zelle von zu viel eingelagerter Energie und funktioniert am Besten über längere Zeiträume, in denen mehr Energie verbraucht als aufgenommen wird.
Wie lange der gesunde Abbau eingelagerter Vorräte dauert, können Sie selbst abschätzen: Ein moderater Gewichtsverlust von etwa 55 Gramm pro Tag schont Herz und Kreislauf und verankert gesunde Ernährung im täglichen Ablauf, was den bekannten Jojo-Effekt weitgehend ausschließt.
Dividieren Sie Ihr Übergewicht (in Gramm) durch 55. Wiegen Sie beispielsweise um 5 kg zu viel, dividieren Sie 5000 g durch 55 und kommen auf 91 Tage. Diese drei Monate sollten Sie Ihrem Körper geben, um das Wunschgewicht zu erreichen. Allerdings müssen Sie über diese Zeit täglich um 385 kCal mehr Energie verbrauchen als zu sich nehmen.
Als Beginn der Umstellung hat sich der Abstand vom Alltag sehr bewährt. Abseits des Gewohnten fällt es sehr viel leichter, neue Gewohnheiten anzunehmen und alte abzulegen. Abseits des Alltags fällt es leicht, sich mit nur 300 kCal pro Tag zu ernähren, um die Autophagie in Gang zu setzen. Durch die Ernährungsumstellung während der Kur fällt es nach der Kur leichter, die angestrebten 55 Gramm pro Tag an Gewicht zu verlieren.
Daher empfehlen wir je nach individuellen Voraussetzungen und Wünschen entweder die Heilfastenkur nach Dr. Buchinger oder die Kur nach Johann Schroth. Beide Kuren werden kurärztlich begleitet und sind in ihrer Wirkung klinisch mehrfach bestätigt.
Die stark reduzierte Energiezufuhr wird in beiden Kuren durch bestens erprobte Aktivitäten, von leichten Wanderungen über Aqua Gymnastik, Sauna, Dampfbad und Massagen, ergänzt. So wird die Autophagie angestoßen, die Beweglichkeit erhöht, Muskelmasse aufgebaut und der Stoffwechsel jeder einzelnen Körperzelle in Schwung gebracht. Gleichzeitig erfahren Sie in Vorträgen und Gesprächen, wie der Kurerfolg durch ganz einfache Mittel langfristig gesichert wird. Das macht den Einstieg ins gesündere Leben durch Fasten in Steinhausers Kurhotel Hochbühl so wertvoll.
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